„Forum elle erhebt nicht nur das Wort, sondern auch das Wir.“ – Denise Fux im Gespräch mit Gaby Malacrida

An der Delegiertenversammlung in Visp hat Denise Fux mit ihrer Rede die Herzen erobert. Sie erzählte von den Frauen aus Visp, die Geschichte geschrieben haben – von den Luftschutz-Helferinnen im Zweiten Weltkrieg bis zur ersten Gemeindepräsidentin Ruth Kalbermatten. Ihre Botschaft war klar: „Das Forum elle ist ein Ort der Begegnung. Eine Plattform, die verbindet, inspiriert, Fragen stellt und Impulse gibt – getragen von Frauen für Frauen.“

Sie erinnerte daran, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt: „Nicht in Konferenzräumen, sondern bei einem Gespräch mit einer Tasse Kaffee.“

Besonders eindrücklich war ihr Appell an den Zusammenhalt: „Wir Frauen halten so vieles – Räume, Familien, Gemeinschaften. Gemeinsam sind wir sichtbar, wirksam und unaufhaltbar.“

Inteview mit Denise Fux

Gaby Malacrida: Denise, du wurdest von Ursula Stoffel zur Delegiertenversammlung eingeladen. Was hat dich neugierig gemacht – und wie hast du den Tag erlebt?

Denise Fux: Meine Mutter war schon Mitglied und hat begeistert davon erzählt. Als Ursula mich einlud, war meine Neugier sofort geweckt – und ich wurde nicht enttäuscht. Die Energie an diesem Tag war ansteckend, und besonders schön war das Gefühl, sofort willkommen zu sein. Als Ursula dann scherzte, ich könne doch das 500. Mitglied im Oberwallis werden, war für mich klar: Ich mache mit!

Gaby Malacrida: Forum elle ist ein Netzwerk von Frauen für Frauen. Was spricht dich daran besonders an?

Denise Fux: Mich begeistert die Kraft, die entsteht, wenn Frauen sich zusammentun. Der genossenschaftliche Gedanke – gemeinsam, gleichberechtigt, engagiert – spricht mir aus dem Herzen. Frauen bringen so viel auf die Beine, oft im Hintergrund, oft unbemerkt, aber mit grossem Impact. Forum elle macht dieses Wirken sichtbar, verbindet uns untereinander – und schafft Räume, in denen Ideen wachsen können.

Gaby Malacrida: Welche Themen beschäftigen dich aktuell – gesellschaftlich oder auch persönlich?

Denise Fux: Zwei Dinge beschäftigen mich besonders: Zum einen das enorme Spannungsfeld zwischen Betreuungsarbeit, Beruf und dem eigenen Ich. Viele Mütter halten die Welt zusammen, ohne dafür wirklich gesehen zu werden. Zum anderen liegt mir die mentale Gesundheit am Herzen. Ich bewundere Frauen wie Stefanie Heinzmann, die offen über ihre psychischen Herausforderungen sprechen. Ihre Ehrlichkeit inspiriert und zeigt, wie wichtig es ist, dieses Thema zu enttabuisieren.

Gaby Malacrida: Gibt es eine Botschaft aus deiner Rede, die du besonders gerne mit unseren Leser:innen teilen möchtest?

Denise Fux: Unsere Geschichte entsteht hier, bei uns – von Frauen, die im Stillen gewirkt haben, und von jenen, die mutig und laut Veränderungen angestossen haben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern Haltung zu zeigen. Mutig zu sein. Raum zu halten – für andere und für sich selbst. Jede Frau, die ihren Weg geht, trotz aller Herausforderungen, ist ein Vorbild. Wenn wir zusammenstehen, sind wir unaufhaltbar.